Meine Top Drei Autodesigns aus dem polnischen Sozialismus (erste drei Grafiken):
- „Maluch“, das Lizenzmodell des Fiat 500 Nachfolgers Fiat 126 – DAS Volksauto
- Tarpan, der Pickup der Zeit mit dem Hauch von Freiheit und Abenteuer
- Der biedere Zweitakter Syrena, Ära 60er
Nächster Versuch einer subjektiven Reihe über die Ikonen der Straße aus meiner Kindheit (Bilder von oben nach unten): ein Wolga, polnisch Wołga, DAS Taxi-Auto nicht nur in der DDR. Für mich ein Auto mit zwielichtigem Gesicht, einem Hauch von Geheimdienst. Für Fachleute GAZ24. Der breite Kühler-Grill aus Chrom ist schon eine Ansage. Im Rückblick wirkt es fast schon amerikanisch auf mich, obwohl das Auto aus der UdSSR stammte. Das Design lebt von den scharfen Winkeln und asymmetrischen Schenkeln, wie es der Geschmack der Sechziger verlangte.
Ein Zastawa 101 aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Dieser weiße Vogel hat ein unverkennbares Design, und französisches Esprit. Dieser Rumäne ist auch ein Franzose. Deswegen wird er auch „Karpaten-Renault“ genannt. Warum haben die Rumänen bei den Franzosen ihre Lizenzmodelle gekauft? Und die Polen bei den Italienern? Ich unterstelle mal eine gewisse geistig-kulturelle Verwandtschaft.
Das Modell Dacia 1300 hatte, glaube ich, der Opa meiner besten Freundin. Und er hatte auch einen Schrebergarten mit einer Datsche drauf.
Polski Fiat 125, nochmal der ikonische Fiat 126 (Maluch), und der seltene Fiat 127.
Škoda 110 R – unverkennbar ein Sportwagen. Das „Racing Green“ war eine grelle Ostblock-Version.
Nysa 522 – Ambivalente Gefühle. Dieser Kleintransporter konnte dich in den Knast bringen, oder frische Hefeteilchen liefern: Je nach Version als Einsatzfahrzeug der Miliz mit vergitterten Fenstern oder als Transporter. Hier die freundliche Kleinbus-Version. Mit der hohen Frontscheibe sieht der Bulli eigentlich freundlich wie ein Delfin aus. Wäre perfekt für den Eismann gewesen, oder als Food Truck. Diese Konzepte hat es im Ostblock meines Wissens leider nicht gegeben. „Nysa“ heißt übrigens Neiße, wie der Fluss – und die namensgebende Stadt, in der das Fahrzeug produziert wurde.
Zaporożec
Immer wieder hört man in den Nachrichten von dem Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine. Der Name „Saporoschez“ bezeichnet einen Anwohner dieser Stadt, in der dieses Auto vor der Wende produziert wurde. Auch die Kosaken standen Pate: Die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften sollten wohl auf das Fahrzeug abstrahlen. Freiheitsliebend und steppentauglich? Dank der großzügigen Rad-Aufhängung kam der Saporoschez mit schlechtesten Straßenverhältnissen klar. Es war das günstigste Auto auf dem Markt, und damit der Volkswagen der Sowjetunion. Freiheit in der Kolchose, mit Heckantrieb und Luftkühlung.