• Gestickte Badges Abzeichen rosa Huhn, weißes Meerschweinchen, gelbes Pferd auf blauem Hemd
  • Gestickte Badges, Abzeichen Play/Pause Icon, Herzexplosion, Synapsen, Monogramm WP auf Jeansjacke
  • Gestickter Badge Abzeichen Monogramm WP auf grauer Weste in Weiß auf Blau
  • Gesticktes Badge Abzeichen Play/Pause Icon auf grauem Beanie in Pink Gelb
  • Gestickter Badge Abzeichen Monogramm WP auf roter Jacke in Rot auf Blau
  • Gestickter Badge Abzeichen Monogramm WP auf blaugrauem Polo Shirt in Blau
  • Gestickter Badge Abzeichen blaues W in Schreibschrift auf dunklem Cap Rückseite

Kreativer Neustart mit neuen Skills

Ich hatte Anfang des Jahres eine Krise. Ich hatte enorme Schwierigkeiten mit meiner Umwelt, ich fühlte mich übertrieben ohnmächtig und wertlos. Das wirkte sich negativ im Job und in meiner Familie aus; umgekehrt hatte ich Panikattacken und eine übersteigerte Angst vor sozialen Kontakten. Ich habe mir Hilfe geholt, und ganz tolle professionelle Unterstützung bekommen. Wie nebenbei suchte und fand ich ein Medium, um meine Errungenschaften (auf der abstrakten psychischen Ebene), in etwas Konkretes umzusetzen. Dinge, die ich anfassen und angucken kann, die mir sagen, dass ich etwas verändert habe. Und hier ist die Beschreibung, wie ich vorgegangen bin.

Sticken und Filz als kreatives Medium

Skizzen, Farb-Dreiklänge und erste geschnittene Formen in der Ergotherapie

Ich habe in der Ergotherapie die Freude am Gestalten wiederentdeckt. Dazu gehörte das Ausprobieren der verschiedenen Gewerke. Das Entwerfen mittels erster Skizzen auf Papier, sowie das Konzipieren von ganzen Werk-Reihen und Ensembles – damit fühlte ich mich sofort wohl. Später kam das fachgerechte Umsetzen dazu, auf der Suche nach der passenden, also guten Form. (Töpfern war für mich auch die (Wieder-)Entdeckung eines großartigen Fachwerks mit so vielen kreativen Möglichkeiten! Aber das gehört in einen eigenen Beitrag.) Jedenfalls fielen mir ziemlich zum Schluss der Therapie die bunten Filzbögen in die Hände. Das Schnippeln mit farbigen Flächen mache ich ja schon seit meinem Diplom gern; weil man damit schnell Ergebnisse erzielt.

Inspiration in der Subkultur

Meine Inspirationsquellen

Und die monochromen, grellfarbigen Flächen kamen meinen Motiv-Ideen sehr entgegen. Ausgelöst wurden sie auf der Straße, wo ich eine eingenwillig elegante junge Frau gesehen habe, deren Rucksack (vielleicht etwas ironisch) mit Buttons und Badges übersäht war. Ich habe mich zunächst an Badges der Scouts orientiert – das sind kleine Abzeichen, die man für vollbrachte Fertigkeiten bekommt und stolz auf der Scout-Kleidung trägt. Das Thema finde ich schön nerdig. Wes Anderson hat es in der Ausstattung seines Films Moonrise Kingdom durchgespielt. Der Trailer zum Film vermittelt einen guten Eindruck davon. Und man sieht hier, dass bestimmte Jugend-, und Sub-Kulturen der vergangenen Jahrzehnte davon inspiriert wurden. Sie individualisierten ihre Kleidung u.a. mit Badges und Stickereien, und drückten damit gleichzeitig ihre Zugehörigkeit zu ihrer Bewegung aus. Siehe die Parkas von Mods, Kutten von Metal-Heads, die Buttons der früheren Protestkulturen. Das ironische Label Obey nutzt diese visuellen Codes auch heute. (Auch hier kam für mich die Inspiration auf der Straße, wo ich einen jungen Menschen in einer schwarzen Jacke gesehen habe. Die Jacke war über den ganzen Rücken mit dem Logo des (Fake) Indie Labels „Obey Records“ bestickt.) Die passenden Sticktechniken habe ich mir u.a. von Irem Yazici abgeguckt, die diesen DYI-Trend vorantreibt. Und last noch least sei hier der (just aktuelle) Varsity Stil erwähnt mit seinen College-Jacken und Shirts, die sich durch gestickte plakative Letterings („chenille embroidery“) auszeichnen.

Die Motive: Neue Synapsen und das wertvolle Ich

Die ersten drei Badges habe ich gemacht, um für mich etwas aus der Therapie mitzunehmen. Die Therapie war für mich wie das Drücken der Pause-Taste, und das selbstbestimmte Wählen, wann es weitergeht. Die selbstgemachten Auszeichnungen erinnern mich daran, dass ich meine „Gedanken-Gefängnisse“ verlassen kann. Ich schaffe es nun mit meinen Gefühlen mit anderen in Kontakt treten; Sowie meine Synapsen es vielleicht besser schaffen, die Transmitter aufzunehmen. Und ich habe Ressourcen wie Musik wieder entdeckt.

Erste gemeinsame Skizzen mit dem Nachwuchs

Die Monogramme entstanden nebenbei und erlauben mir, meine eigene Marke zu sein. Ich bin etwas wert; das sollte selbstverständlich sein. Ist es aber bei mir und anderen Betroffenen nicht. Und ich liebe es, ironisch mit Fakes zu spielen. Nach dem Motto „Fake it till you make it“. Polo-Shirts mit Tiermotiven zu besticken, um ein eindeutiges, aber dezentes Branding zu schaffen, ist ja bekannt. Die üblichen Pumas, Krokodile und Polo-Spieler habe ich durch alternative Motive ersetzt. Wir haben hier große Hühner-, Meerschweinchen- und Pferde-Fans. Also, wer mit mir das nächste Mode-Imperium gründen möchte, hier wäre schon mal der mythische Anfangsstein gesetzt. 😉

Die neuesten Motive und einiges mehr habe ich in diesem Beitrag in meinem Portfolio-Bereich gesammelt.